Sparkassenautomat Suhl Goldlauter (Foto: Brigitte Günkel)
Unsere Fraktionen Freie Wähler/Grüne und die SPD sind entsetzt über die Entscheidung des Vorstandes der Rhön-Rennsteig-Sparkasse, die Geldautomaten auf dem Lautenberg und dem Döllberg bereits zum 01.01.2021 sowie in den Ortsteilen Goldlauter-Heidersbach zum 01.09.2021 und in Schmiedefeld zum 01.01.2022 außer Betrieb setzen zu wollen. Damit wären im gesamten weitläufigen Stadtbereich nur noch die Standorte im Steinweg, im Aue-Kaufpark in Dietzhausen und in der Nexö-Straße zugänglich. Wir sind eine Stadt mit einem sehr hohen Anteil an älterer Bevölkerung. Auch wenn die Sponsorentätigkeit der Sparkasse hoch anzuerkennen ist, können wir unseren Bürgern nicht erklären, weshalb ausgerechnet die Sparkasse, die als öffentlich-rechtliche Einrichtung der Daseinsvorsorge für die Bürger verpflichtet ist, ihre Service-Leistungen immer weiter einschränkt. Mit Goldlauter und Schmiedefeld sind auch noch zwei touristisch geprägte Ortsteile betroffen für die, die Automaten eine zusätzliche Bedeutung haben.
In Suhl wurden in den vergangenen Jahren bereits mehre Filialen und Automatenstandorte geschlossen und erst vor kurzem wurden die Gebühren für die Kunden erhöht. Für die unlängst stattgefundene Anhebung der Gebühren in schlechten Zeiten für Banken und Geldinstitute haben die Kunden ja zum Teil noch Verständnis. Aber dass nun in Folge der Service weiter abgebaut werden soll, das will den Menschen, die oft über 50 und 60 Jahre Sparkassenkunden sind, nicht in den Kopf.
Unsere Fraktionen sind einig, dass es nicht genügt, nur Protest zu verkünden. Aber unsere Rhön-Rennsteig-Sparkasse ist eine öffentlich-rechtliche Einrichtung und eine Zweckverbandssparkasse, zu deren Geschäftsbereich die Stadt Suhl gehört. Unser Oberbürgermeister steht mit an der Spitze des Verwaltungsrates. Wir wollen als Stadträte deshalb unsere Möglichkeiten ausschöpfen und uns für den Erhalt eines erforderlichen Services in unserer Stadt einsetzen. Die Fraktionen SPD und Freie Wähler/Grüne werden deshalb im Stadtrat am kommenden Mittwoch (02.12.2020) einen Dringlichkeitsantrag einbringen. Darin fordern wir die Aussetzung dieses Vorstandsbeschlusses der Rhön-Rennsteig-Sparkasse in den Teilen, die die Stadt Suhl betreffen. Außerdem werden wir die Vorstandsvorsitzende der Rhön-Rennsteig-Sparkasse in den Hauptausschuss bzw. Stadtrat einladen, um die Sachlage zu diskutieren und Möglichkeiten zu finden, der Daseinsvorsorge für die Bürger gerecht zu werden.
Ingrid Ehrhardt, Fraktionsvorsitzende Freie Wähler Suhl - Die Grünen/Bündnis 90
Karin Müller, Fraktionsvorsitzende SPD Suhl